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PERSÖNLICHES
                                            

Als Pianist ist dies nur ein Teil meines Lebens.
Ich habe aus der Musik Energie geschöpft und bin einen langen Weg gegangen, bis ich erkannt habe, dass dieser Weg der richtige für mich ist, einer, den es wert ist, weiterverfolgt zu werden.
Dieser Prozess erforderte Zeit, in der ich ständig auf der Suche war und reflektierte. Vor dieser Zeit gab es nur unendliche Dunkelheit und Verwirrung.
Als völlig unabhängige Person war es eine enorme Herausforderung, diese Hindernisse zu überwinden, und es erforderte großen Mut und Überzeugung.

Im Jahr 2015 kam ich alleine nach Berlin.
Meine Erfahrungen dort waren nicht nur musikalisch oder akademisch, sondern führten zu einer vollständigen Neuorientierung meiner Lebenswerte und Weltanschauung.
Mein gesamtes Selbstverständnis wurde dort zerstört, starb, wurde umgeworfen und neu geschaffen.
Vielleicht ist das der wahre Geist Berlins.

All because of Berlin.
Was ich gewann, war nicht nur musikalische Freiheit – Berlin zwang mich ständig, zu wachsen.

Die Berliner Klaviertradition lehrte mich, dass ein Musiker seine Verantwortung gegenüber dem Komponisten verstehen muss.
Man sollte Arroganz ablegen, Nachahmung vermeiden und stattdessen danach streben, die tiefere Wahrheit und Logik eines jeden Werkes zu offenbaren.
Während dieser Zeit setzte ich mich intensiv mit Aufnahmetechniken auseinander.
In der Auseinandersetzung mit diesen unbekannten Welten fand ich immer bessere Wege, mich selbst zu verstehen.
In der Kammermusik ermöglichte mir der Dialog mit anderen Instrumenten eine Kommunikation, die Sprache, Alter und Kultur überwand.
Nur durch Vertrauen, 默契 (unausgesprochene Harmonie) und ein feines, aufmerksames Gespür konnte eine Aufführung gelingen, die Stabilität und Freiheit in Balance brachte.
Diese unverzichtbaren Erfahrungen ermöglichen es mir, die Musik heute so tief zu erleben und in ihr aufzugehen.

Für mich spiegelt Musik alle Aspekte des Charakters und der Emotion wider, sie ist ein Spiegelbild dessen, was wir erlebt haben und was wir anstreben.
Musikalische Interpretation erfordert sowohl eine fundierte theoretische Basis als auch ästhetische Weisheit – eine gleichwertige Vereinigung von Seele und technischer Fähigkeit.
Technik ist nicht bloß mechanisches Können, sondern die Fähigkeit - Probleme zu lösen.

Reisen durch verschiedene Länder hinterließen in mir viele sensorische Eindrücke, die oft in meine Musik einfließen:
Die Mystik Islands, die Leidenschaft Griechenlands, die Sommerbrise eines kleinen spanischen Städtchens, das kristallklare Licht in Miami, die melancholische Ruhe Japans…
Beim Klavierspielen erlebe ich oft Synästhesie.
Die Musik trägt mich durch Wolkenschichten oder lässt mich den Duft eines verregneten Tages wiedererkennen.
Dieses künstlerische Ziel verdient es, dass wir uns unermüdlich und mit Selbstmotivation dafür einsetzen.
Nur so können wir uns von der bloßen Klaviertechnik befreien und diesen sensorischen Eindrücken eine Form geben.
In diesen Momenten auf der Bühne fühle ich: Durch mein Instrument bringe ich mein Innerstes zum Ausdruck und verschmelze mit der Musik, um die Klänge in meinem Kopf zu verwirklichen.
Aber bevor das möglich war, musste ich unzählige Hindernisse überwinden, um endlich den hohen Anforderungen gerecht zu werden, die ich an mich selbst stelle.

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Hiroshima, Japan 2022 während des Epidemics

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